Bis auf den letzten Platz war der Jlgen-Saal gefüllt als Gráinne Hunt acapella das 15. Stimmen Festival Ettiswil eröffnete. Darauf gesellte sich Brendan Walsh von den Led Farmers dazu und begleitete Hunt an der Gitarre. Sie spielten auf Englisch und Gälisch schöne, melancholische Lieder von der grünen Insel, die von Liebe handeln, von Aufbrüchen, von den Unmöglichkeiten des Lebens. Es gab intime Momente, in denen man eine Stecknadel hätte fallen lassen können und der ganze Saal hätte es gehört. Sehr kraftvoll war auch das U2-Cover «Where the Streets have no Name». Nach einer Zugabe wurden die beiden in die Nacht entlassen.
Wobei nicht ganz: Beide hatten noch einen Auftritt mit den Led Farmers. Brendan Walsh als Bandleader der Led Farmers, Gráinne Hunt als Gastsängerin, etwa beim Toto-Cover «Africa». Die Led Farmers waren sowohl Kontrastprogramm wie auch logische Fortsetzung des ersten Teils: ruppige Kneipenmusik in bester Pogues-Manier. Von «Whiskey in the Jar» bis «Irish Rover» spielten sie sich durch das Repertoire an irischen Standart. Das Publikum war begeistert, tanzte und klatschte wie man es im Jlgen-Saal noch selten gesehen hat. Bei «Dirty Old Town» gab es kein halten mehr: alles was Stimme hatte, stimmte ein in den grossen, saalfüllenden Chor. Fehlte eigentlich nur noch «A Rainy Night in Soho». Auf dem Heimweg kam Regen zur Nacht.
Das Stimmen Festival Ettiswil findet noch bis Sonntag statt, unter anderem mit dem Lokalmatadoren, Trompeter Peter Schärli sowie international aufstrebenden Künstlerinnen und Künstler wie Hugh Coltman, The Rainbow Girls und Jake Isaac.