Der Auk – auf Deutsch Alk – ist ein pinguinähnlicher Vogel, zu Hause in den zerklüfteten Klippen des Nordens. Ihm hat Valentin Kugler den Namen seiner Band gewidmet. Von Kälte allerdings war am Freitag nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: vom ersten Takt an sorgte das Set für Wärme. An diesem Abend trat Kugler als Solokünstler auf, die Bandbreite seiner Stimme imponiert. Bald ist sie fragil, bald kräftig und voller Druck. Der Singer-Songwriter war früher Mitglied einer Metalband – an einigen wenigen Stellen nicht zu überhören. Mehrheitlich indes setzte er sein charakteristisches Organ fein und einfühlsam ein, begleitet von minimalistischen Gitarrenklängen; meistens klar, bisweilen leicht verzerrt.
Auch lyrisch überzeugt Kugler. Neben seinem Leben als Musiker ist er Pflegefachmann in einer psychosozialen Spitex. Hier gemachte Erfahrungen fliessen in die Texte ein. Sie erzählen von Hoffnung, Vertrauen oder Liebe. Der Auftritt des in Zürich wohnhaften gebürtigen Berners erfolgte zum Auftakt der 16. Tage der Kulturlandschaft. Ins Hinterland geholt hatte ihn der Verein Stimmen Festival Ettiswil. Erstmals fand dessen Konzert im Museumscafé des Schweizerischen Agrarmuseums Burgrain statt. In intimer Atmosphäre und bester Akustik – der hohe Raum eignet sich gut für solche Anlässe – genossen rund 50 Anwesende eine stimmige Premiere. (David Koller)