Die Stimmung und die Temperatur waren heiss im ausverkauften Jlge-Saal, bei der Eröffnung des 12. Stimmen Festival Ettiswil. Nach einer kurzen Begrüssung von Festivalleiterin Heidi Meyer, griff der begnadete Slide-Gitarrist Richard Koechli in die Saiten. Als Auftakt gab er ein Geburtstagsständchen für Bob Dylan, der am 24. Mai 75 Jahre alt wurde, mit dem 1979er Song «Gotta Serve Somebody». Dann ein Sprachwechsel ins Französische, dann in die Mundart. Richard Koechli ist dem Blues auf den Fersen und überzeugt mit eindrücklicher, rauchiger Stimme und sichtlicher Spielfreude. Es ist ein bunter Strauss aus Eigenkompositionen und Covers – unvergessen: «Wish You Were Here» von Pink Floyd – den uns DIE Schweizer Bluesstimme überreichte.
Aus New Orleans kommen der Blues und der Jazz. Voll und ganz Sohn dieser legendären Stadt am Mississippi ist auch der zweite Act des Abends, Luke Winslow-King mit seiner Band. Er ist ein begnadeter Blueser und Entertainer. Sofort hat der Gitarrist und Sänger das Publikum im Sack. Textlich pendelt er zwischen nachdenklich und fadegrad. In «Travellin‘ Myself» singt Winslow King etwa «wanna be nobody baby / wanna be myself». Er trat an, um de ganzen Saal zum tanzen zu bringen. Spätestens bei der Zugabe «Swing That Thing» schien das gelungen. Und so ging ein in allen Belangen erfolgreicher erster Festivaltag zu Ende.