Morgen beginnt das elfte Stimmen Festival Ettiswil In den letzten Wochen haben wir sämtlichen Stimmen des Festivals einige Fragen gestellt. Mit dem Konzert der Schweizer Jazz-Sängerin Susanne Abbuehl wird das Festival am Sonntag zu Ende gehen und mit ihr schliessen wir auch diese Beitrags-Reihe ab. Viel Vergnügen bei der Lektüre und bis bald am Stimmen Festival Ettiswil!
Was fasziniert dich am Gesang?
Die Stimme ist direkt, sie hat klanglich so viele Möglichkeiten, kann mitten ins Herz treffen. Beim Singen ist der ganze Körper involviert. Es ist ein wundervolles Instrument!Welche Stimme sollte man unbedingt mal gehört haben?
Rashid Khan, Prabha Atre, Jeanne Lee, Fairuz, Anne Sofie von Otter, Sarah Vaughan, Joni MitchellWas steht in den nächsten paar Monaten für Susanne Abbuehl an?
Konzerte mit The Gift, sowie im Duo mit Wolfert Brederode und im Duo mit dem französischen Pianisten Stéphan Oliva, mit dem ich auch aufnehmen werde. Ich bin in der Vorbereitungsphase für eine neue Aufnahme für ECM.
Im Herbst erscheint zudem eine Veröffentlichung, auf der ich als Gast mitgewirkt habe, und auf der ich meine Art von spoken word mache: eine Produktion des deutschen Klarinettisten Christof May, mit u.a. Nils Petter Molvaer.
Ich freue mich auch sehr auf die Veröffentlichung einer Ausgabe von „die horen“, die den Berührungspunkten von Musik und Literatur gewidmet ist, und für die ich über meinen Zugang zu Vertonung geschrieben habe.Für die Hochschule Lausanne forsche ich zurzeit zum Thema absolutes Gehör in der Improvisation.
Was können die Besucher an deinem Konzert in Ettiswil erwarten?
Ich spiele da mit meiner Gruppe „The Gift“, die wie ein kammermusikalisches Ensemble funktioniert: alle Stimmen sind wichtig und erhalten viel Raum. Mit den Musikern verbindet mich eine langjährige Zusammenarbeit, ich fühle mich frei mit ihnen.Was inspiriert dich?
Die Zusammenarbeit mit Musikern, Musik in ganz unterschiedlichen Stilistiken. Menschen, die kreieren, erschaffen, entwickeln. Kunst. Literatur. Poesie. Tanz. Und immer wieder: die Natur, die Erinnerung an Momente, die ich als Kind im Wald, auf Feldern, in den Bergen, am Fluss verbacht habe, und wie sich das angefühlt hat. In meiner Musik suche ich nach solchen Zuständen.