Die Musik von Meimuna ist wie ein angenehm temperiertes Bad. Man lässt seinen Körper in die wohligen Melodien gleiten, fühlt sich gelöst und geborgen. Sängerin Cyrielle Formaz und Gitarrist Erik Bonerfält verzauberten am Stimmfenster mit ihnen charmanten französischsprachigen Songs das Publikum im Egghuus.
Magisch ging es im Jagen-Saal weiter, denn so ist Sandy Pattons Ausstrahlung. Die Grand Lady ist Sängerin von Peter Schärlis ältestem Projekt «Don’t Change Your Hair For Me» und lässt die Vokale und Konsonanten in schönstem Scat-Singing über Schärlis Trompeten-Phrasierungen kullern. Dazu Thomas Dürsts bodenständigen walking Bass und Antonio Giordanos Gitarrenbegleitung und backing Vocals. Das Repertoire ist breit: vom namengebenden Jazzstandart «My Funny Valentine» über die Eigenkomposition «Obrigado Meu Amor» bis zur Zugabe, Nina Simones «Four Women».
Und schon fand man sich mitten in Voodoo-Sphären, mit Hugh Coltman und seiner fantastischen Band, die ihr Konzert mit «Civvy Street» vom jüngsten Album «Who’s Happy» eröffneten. Dafür recherchierte Coltman in den Pinten und Musikclubs von New Orleans nach dem unverwechselbaren Sound, der die ehemalige französische Kolonie ausmacht; ein heiss vibrierender Mix der verschiedenen Einflüssen und Kulturen. Der Brite und Wahlfranzose ist der geborene Entertainer, seine gute Laune springt aufs Publikum über, seine träfen Sprüche kommen an. Nach einem fast zweistündigen Set, das keine Wünsche offen liess, die Zugabe: der Klassiker «That Old Black Magic», jüngst auch von Bob Dylan auf dem Album «Fallen Angels» gecovert. Diese alte schwarze Magie ist natürlich keine geringere Kraft als die Liebe.