Ein besonderer Auftakt zum 14. Stimmen Festival Ettiswil: Wohnzimmerkonzerte. «Kommt das gut?», fragte sich wohl mancher und manche noch beim Eröffnungsapéro. Einen Apéro weiter, bei den jeweiligen Gastgeberinnen und Gastgeber, waren alle Bedenken verflogen. Die Band war da, die aufgetischten Leckereien köstlich, das Bier schwamm in einem Bottich aus Eiswasser. Bei schönstem Wetter und in familiärer Stimmung wurde das Stimmen Festival Ettiswil eröffnet.
Etwa an der Willisauerstrasse 8, wo das Emilia Anastazja Trio (Emilia Anastazja: Gesang, Gitarre / Julia Taubic: Gesang / Mathiez Friz: Klavier, Synthesizer) das Publikum in Bann zog: traumwandlerische Melodien, zweistimmige, innige Klanglandschaften, loungige Grooves. Das einzige, was an diesem Abend wurmte, war dass man nicht alle Konzerte schauen konnte. Dass man sich für eines entscheiden musste, etwas Ungewohntes in unserer Zeit, die sich gerne alle Möglichkeiten offen lässt.
Wir versuchten trotzdem mehr zu sehen. Am Postplatz 4, vier Treppen weiter oben und mit durchgeschwitztem Hemd, dann Lärchenharz. Nicht unterkühlt, wie die Gegenden die dieses nördliche Kieferngewächs bevorzugt, sondern warme, poetische Töne und Texte von Sängerin Despina Corazza, E-Bassist Pascal Eugster und Kontrabassist Jonas Künzli. Zusammen malten sie so urchige wie eigene Klanggemälde, davor flirrten dezent die Vokale und Konsonanten, die das Innere und das Äussere erkundeten. Bis in die Wüste, die sich nach Wasser sehnt, führte diese Reise.
Heute Freitag geht es weiter mit Siselabonga (Stimmfenster, Egghuus), ALA.NI und Blue Moon Marquee (Jlge).
Bilder: Ingo Höhn